Stiftung Hoffnung13 beginnt ihre Tätigkeit

Ausbildungsseminare für eine Musiktherapie mit traumatisierten Kindern in Palästina, Trommeln und Töpfern für Kinder in einem Flüchtlingslager im Irak und Hip-Hop-Workshops mit Jugendlichen in Bethlehem – das sind die ersten Projekte, die die Stiftung Hoffnung13 in diesem Jahr finanzieren wird.

Das beschloss nach einer Sichtung von vielen eingereichten Vorschlägen gemeinnütziger Hilfsorganisationen jetzt der ehrenamtliche Stiftungsvorstand, dem außer dem Vorsitzenden und Witwer der Stifterin, Claus Schreiner, auch Mareike Reinig und Ellen Reichard angehören

Hoffnung13 wurde von der 2016 verstorbenen Marburger Designerin und Künstlerin Katharina N.Eitel zur Erbin ihres Vermögens bestimmt. Sie soll Projekte fördern, mit denen unter Verfolgung und Kriegswirren leidenden Kindern Bildung, insbesondere musische Bildung ermöglicht wird.

Ein besonderer, aber nicht ausschließlicher, Schwerpunkt wird dabei auf den Bereich des israelisch-palästinensischen Konflikts gelegt. Die Förderung umfasst sowohl die spezialisierte Ausbildung von Fachkräften im psychotherapeutischen Bereich und musischen Fächern, als auch Projekte, die vor Ort mit Kindern durchgeführt werden.

Im Jahr 2017 erlangte die Stiftung Rechtsfähigkeit und wurde als gemeinnützig in das Stiftungsregister eingetragen. Zur Realisierung erster Projekte kam es erst jetzt, nachdem Versuche abgewehrt werden konnten, die Stiftungsgründung und die Übertragung des Erbes in das Stiftungsvermögen zu verhindern. Da die Stifterin Katharina N.Eitel neben ihrer herausragenden künstlerischen Tätigkeit – vor allem in Design, Papierkunst und Installationen – sich zeitlebens großzügig als Förderin kultureller und sozialer Projekte gezeigt hatte, wurde im Herbst 2017 die Straße nach ihr benannt, in der sie bis zu ihrem Tod lebte.

Die für dieses Jahr zunächst verplanten Mittel in Höhe von 30.000 Euro gehen an:

Die mehrstufige und mehrjährige Ausbildung von lokalen Sozialtherapeuten, Psychologen und Lehrer, die musiktherapeutische Elemente in ihre Arbeit mit traumatisierten Kindern in Palästina einfließen lassen sollen. (Durchführung von ‚Music Can Help‘)

Dieselbe deutsche Hilfsorganisation wird mit Mitteln der Stiftung Hoffnung13 drei Hip-Hop Workshops in Zusammenarbeit mit den Diyar-Dance-Theatre in Bethlehem durchführen. Schwerpunkt wird u.a. die Arbeit in einer Schule für verhaltensauffällige Kinder in Beit Hanina, einem arabischen Stadtteil Jerusalems sein. Auch diese Workshops werden nachhaltig so angelegt, dass aus ihm auch Menschen hervorgehen, die danach selbst als Ausbilder tätig werden können. Hip-Hop findet, wie überall auf der Welt, auch unter den Jugendlichen Palästinas großen Anklang. Konzentration, Gruppengefühl und Sozialkompetenz werden dabei besonders geschult. „Music Can Help“ und seine Partnerorganisationen arbeiten eng mit den christlichen Einrichtungen von Mitri Raheb zusammen, der mehrere Jahre Theologie an der Marburger Philipps-Universität studierte und u.a. den Deutschen Medienpreis und den Aachener Friedenspreis erhielt.

Im Flüchtlingslager Debaga im irakischen Kurdistan werden den Kindern der dort lebenden Familien und den vielen Waisen drei Monate lang kulturelle und künstlerische Angebote von Terre des hommes, finanziert von Hoffnung13, gemacht: Gitarrespiel, Trommelkurse und Töpferkurse. „Das verbindende Moment der Musik hilft, einerseits die persönlichen Lasten – jedenfalls zeitweise – zu überwinden und andererseits über Barrieren religiöser und ethnischer Identität hinwegzusteigen.“

Ein wichtiges Auswahlkriterium für die Förderungsvergabe ist u.a. die Nachhaltigkeit, unter der eine Fortführung der musischen Angebote durch einheimische Mitarbeiter verstanden wird.